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Bräuche aus der Lungauer Volkskultur

07 Nov

Das Lungauer Kasmandl und andere Volks-Geister

Brauchtum und Tradition werden auch im heutigen Lungau noch mit Freude gelebt. Feste soziale Gewohnheiten und Zeremonien im kirchlichen Jahreskreis gehören für die traditionsbewusste Lungauer Bevölkerung zum alltäglichen Leben. So beispielsweise auch die beliebten „Kasmandl“, die zur Martinszeit von Haus zu Haus ziehen, um die Almsaison offiziell zu beenden.

Lungauer Volkskultur und Brauchtum

Geisterhafte Kasmandln (c) flickr

Sagenumwobenes Brauchtum im Lungauer Herbst.

Sagenhafte Geistergestalten

Das Lungauer Kasmandln nimmt seinen Ursprung in jahrhundertealten Volksüberlieferungen. Darin wird von kleinen geisterhaften Wesen erzählt, mit erdigen und faltigen Gesichtern und von eisengrauer Farbe, die den Almsommer über versteckt in finsteren Schlupfwinkeln und Bergschluchten leben und sich dort von Wurzeln, Kräutern und anderen Erzeugnissen des Waldes ernähren.

Am Martinstag aber, wenn die Almleute mit ihrem Vieh zurück ins Tal gezogen sind, kommen die Kasmandln aus ihren Verstecken heraus und ziehen in die leer stehenden Almhütten ein. Dort verbringen sie den Winter bis zum Georgstag des nächsten Jahres.

Aktive Brauchtumspflege

Um die Kasmandl gut über den Winter zu bringen und auch für den kommenden Almsommer bei Laune zu halten, damit sie dann nicht die Kühe verschrecken, lassen die Senner Nahrung und Brennholz auf der Hütte.

Um auch im Tal an diesen alten Brauch zu erinnern, gehen die Lungauer Kinder alljährlich am Vorabend des Martinstages „Kasmandlfoahn“. Dabei marschieren sie als Kasmandln verkleidet von Haus zu Haus, wo Sie Sprüche aufsagen, Lieder singen und traditionelles „Schnuraus“ verteilen, eine typische Lungauer Backware.

„Griaß enk Gott liabe Leit
es Kasmandlgea is wieda a Bsunderheit
drum lost´s guat zua, mia mecht´n dazön
wos auf da Alm is ois gwen.“

(Gabi Mandl aus St. Michael)

Rezept für Schnuraus

Formen Sie einen Germteig, ähnlich einem traditionellen Krapfenteig mit reichlich Eiern und würzen Sie diesen mit Anis, Zitronenschalen, Rum, Salz, Zucker.

Nachdem der Teig eine Weile zur Ruhe kam, formen Sie Schlangen und schneiden kleine Stücke davon ab. Diese backen Sie anschließend in schwimmendem Butterschmalz goldbraun heraus.

Weitere Lungauer Herbstbräuche

Wer im Herbst im Lungau verweilt, hat die Möglichkeit auch weitere sehenswerte Bräuche der Region mitzuerleben. So zum Beispiel den Tamsweger Leonhardiritt.

Vor Winterbeginn, wenn alle bäuerliche Arbeit des Sommers und Herbstes getan ist, findet traditionell am Tag des Heiligen Leonhards, dem 6. November, oder auch am darauffolgenden Sonntag eine Rosserer-Wallfahrt statt:

Der Tamsweger Leonhardiritt

Vom Eingang zu Tamsweg reiten die Teilnehmer über die Zinsgasse bis zum Tamsweger Marktplatz und weiter zur Wallfahrtskirche oben auf dem Leonhardsberg. Begleitet werden sie dabei von der örtlichen Musikkapelle und Festgespannen, die den Bürgermeister, hohe Geistliche und weitere Würdenträger befördern.

Leonhardiritt

Peter von Hess: Sankt Leonhardsfest (c) wikipedia

Der traditionelle Ritt bietet den Zuschauern ein sehenswertes Spektakel: die Pferdesegnung am Leonhardsberg ebenso wie das anschließende gemütliche Beisammensein mit den Rosserern, zurück in Tamsweg.

Almabtrieb

Alljährlich im Herbst wird in allen Alpengemeinden feierlich der Almabtrieb zelebriert. Damit wird dafür gedankt, dass Vieh und Mensch den Sommer auf der Alm gut überstanden haben und wohlbehalten wieder in ihre Heimatdörfer abgestiegen sind. In einer Prozession und begleitet von Musik ziehen die festlich geschmückten Almtiere durch den Ort. Der Schmuck besteht aus Latschen, Fichtenästen und Alpenblumen, sowie bunten Bändern und Spiegeln. Die Leitkuh bekommt zusätzlich eine große Glocke umgehängt. „Aus der Alm gefahren“, wie man den Almabtrieb im Lungau nennt, wird jedes Jahr um den Rupertitag, den 24. September.

Prebersee Wasserscheibenschießen

Der Prebersee, ein Bergsee mit hohem Moorgehalt, ist nicht nur als Wanderziel beliebt. Vor allem kennt man ihn weit über Österreich hinaus für einen speziellen und alten Brauch, das Wasserscheibenschießen. Seit 1834 treffen sich Schützen aus Holland bis aus den USA zu diesem Wettstreit. Dabei werden Kugeln so über den See geschossen, dass sie vom Wasser abprallen und möglichst die Zielscheibe treffen. Möglich macht das „Abgellen“ der Kugeln das hohe physikalische Gewicht des Wassers. Dadurch taucht die Kugel etwa 3 cm ins Wasser ein, bevor sie abprallt. Zum Preberseeschießen, das am letzten Augustwochenende stattfindet, ist jeder willkommen, egal ob Profi oder Laie.

Genießen Sie die zahlreichen Bräuche und Festlichkeiten im Herbst im Lungau. Auch in Mauterndorf erleben Sie einen festlichen Herbst im Hotel Binggl, von dem aus Sie die vielen Feste und Zeremonien bestens erreichen und miterleben können.

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