Osterurlaub im Lungau

Osterbräuche, die es nur im Lungau gibt

Die Wintersaison dauert in den Salzburger Bergen bis in den Frühling hinein: So herrschen in der Osterwoche (25.3.-1.4.) in den höheren Lagen noch beste Schneebedingungen, um dem Wintersport zu frönen. Genießen Sie den durch die Frühlingssonne g’führigen Schnee und ruhen Sie sich dazwischen auf den Sonnenterrassen der Hütten aus, wo die Höhensonne warme Grüße sendet.

Wussten Sie, dass rund um Ostern im Lungau besonderes Brauchtum gepflegt wird? Damit ist nicht Eier färben, Osterlamm backen und Nester verstecken gemeint – das kann schließlich jeder. Im Lungau jedoch finden Sie darüber hinaus Bräuche, die für die Region einzigartig sind. Lesen Sie selbst:

Gonesrennen

In der Osternacht werden riesige Türme entzündet

Dieser Brauch war ursprünglich im ganzen Lungau verbreitet, hat sich aber heute nur mehr in Wölting erhalten. Das Gonesrennen bezeichnet das Rennen des Gänserichs und findet jedes Jahr am Ostersonntag statt. Dabei bilden Paare eine lange Reihe. Ganz vorne steht ein Mann ohne Partnerin. Ruft der Gones nun „Gones, Gones Kikeriki, ‘as letzte Paarl her fia mi!“, muss das letzte Paar getrennt losrennen und der Single-Mann versucht die Frau zu fangen. Gelingt ihm das, stellt er sich mit der gewonnenen Frau in die Reihe und der „Verlassene“ ist der neue Gones.

Ratscherbuam

Am Gründonnerstag fliegen die Glocken nach Rom und läuten erst wieder am Ostersonntag. Die Aufgabe der Glocken übernehmen für diese drei Tage die Ratscherbuam. Sie ziehen mit ihren Ratschen, Holzinstrumenten, die beim Drehen ein knatterndes Geräusch erzeugen, durch die Orte.

Antlasseier

Im Volksglauben war man davon überzeugt, dass am Gründonnerstag gelegte Eier über besondere Kräfte verfügen. Wenn man sie an bestimmten Stellen vergräbt, so sollen sie Hof, Vieh und Felder schützen. Auch ein Wurf über das Hausdach soll für Schutz sorgen.

Grawirlacheier

Auch das Eierfärben macht man im Lungau etwas anders als anderswo. Es werden Gräser und Blumen gepflückt, die anschließend mit Zwirn sorgfältig an den Eiern befestigt werden. Dann geht es ans eigentliche Färben im Wasserbad. Anschließend werden die Pflanzenteile von den Eiern abgelöst und hinterlassen schöne Muster auf der Schale.

Osterfeuer

Damit sind nicht andächtige kleine Feuerstellen gemeint, sondern Feuertürme von größerer Dimension: Bis zu 10 Meter hohe Holztürme werden gebaut, die oft über Wochen hinweg kunstvoll gezimmert wurden, und in der Nacht zum Ostersonntag rituell entzündet. Das hell strahlende Feuer wird als Symbol der Freude über die Auferstehung Jesu interpretiert.

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